
Ein Jahr Selbstständigkeit – 9 Learnings aus dem ersten Jahr
Nachdem ich meinen Jahresrückblick auf meinem Instragram-Account geteilt habe, erreichten mich viele berührende Kommentare und Nachrichten. Meine Worte und Erfahrungen anderen VAs, selbstständigen Frauen und Unternehmerinnen Mut gemacht. Meine Zeilen haben diese Frauen inspiriert und bestärkt, ihren Weg zu gehen, deshalb möchte ich meine Erfahrungen auch hier auf meinem Blog teilen.
Teil 1/3: Frust und Unsicherheit
Zum 1. Januar 2020 habe ich mein Gewerbe als virtuelle Assistentin angemeldet. Ich weiß noch genau, wie aufgeregt ich damals war, als ich einige Wochen zuvor meine Unterschrift unter die Gewerbeanmeldung setzte.
Ich hatte zwar einen groben Plan im Kopf, wie ab nun alles ablaufen sollte, aber die Unsicherheit und Ungewissheit in mir war groß. Schließlich hatte ich z. B. noch ein Kleinkind zu Hause, das noch nicht fremdbetreut wurde. Außerdem wusste ich nicht so richtig, wo ich Kunden für meine Dienstleistungen finden sollte und außerdem: wer würde einer Anfängerin wie mir schon den Stundensatz zahlen, den ich mir vorstellte? Kurz: Mein Mindset war auf alles andere als auf Erfolg ausgerichtet.
So kam es, wie es kommen musste: Mein erster Auftrag entpuppte sich als totale Enttäuschung und ich zweifelte an allem: meinem (für mich) zu breiten Angebot, meiner Kompetenz, meinen Unternehmer-Skills und natürlich der Selbstständigkeit an sich. Frustriert und noch unsicherer als vorher war ich kurz davor, alles hinzuschmeißen – und das Ende Januar.
Nachdem ich nun alles infrage gestellt hatte, kam ich zu dem Entschluss: Etwas muss anders werden. Ich brauche ein anderes Angebot, das mich erfüllt und ich brauche andere Kunden, mit denen ich gern zusammenarbeite. Denn auch wenn ich eine Dienstleistung erbringe, möchte ich für meine Arbeit wertgeschätzt werden und auf Augenhöhe kommunizieren.
Wenn du also gerade mit deinem Business an der Stelle bist, an der du alles anzweifelst und hinschmeißen willst:
- Es ist okay, dass du zweifelst.
- Hab Geduld, es wird sich alles fügen.
- Aufgeben ist keine Option!
Teil 2/3: neue Positionierung und Leidenschaft
Eines stand fest: Es musste sich etwas ändern. Aber was?
Ich habe Anfang 2020 an der Rise up and Shine-Uni von Laura Seiler teilgenommen und sie in meinem eigenen Tempo bearbeitet. Du kannst es Zufall, Schicksal oder wie auch immer nennen, aber es gab in diesem Programm eine Meditation, die alles für mich offenbart hat.
Es ging darum, sich sein Traumleben vorzustellen. Bis dato hatte ich während der Meditationen nie etwas vor meinem inneren Auge gesehen. Doch während dieser Session hatte ich plötzlich ein klares Bild vor Augen: Ich saß auf einer Terrasse an einem wunderschönen Strand, hatte mein Notebook auf dem Tisch vor mir und sprach mit einer Frau über ihren Onlinekurs. Wow!
Was soll ich sagen. Plötzlich ergab alles Sinn. Bildung, Lernen und Wissensvermittlung zogen sich schon die ganze Zeit durch mein Leben. Mit dem Bereich Onlinekurse würde ich also den nächsten logischen Schritt in meiner Entwicklung gehen – das hätte mir auch mal jemand früher sagen können.
Es fügte sich nach und nach alles zusammen. Ich spezialisierte mich als VA auf die Unterstützung von Onlinekurs-Erstellerinnen (ja, nur Frauen) und war so richtig on fire. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass noch so viel mehr auf mich wartete.
Meine Learnings aus dieser Zeit:
- Es ist alles bereits in dir.
- Du bist auf dem richtigen Weg.
- Fokussiere dich auf deine Talente, Interessen und Fähigkeiten.
Teil 3/3: Raus aus der Komfortzone!
Die Unterstützung meiner Kundinnen bei der Umsetzung ihrer Onlinekurse hat mir wirklich großen Spaß gemacht, aber ich habe auch gemerkt, dass noch mehr kommen darf.
Kurze Zeit später brachte Nadine von Virtual Assistant Women alles ins Rollen. Sie fragte mich, ob ich ein Interview für ihren Podcast geben würde und einen Workshop für andere VAs in ihrer Membership. Und wieder: Wow! Mein innerer Kritiker legt direkt los: Ich? Weiß/kann/bin ich denn genug, um anderen etwas beizubringen? Ich mache das doch auch erst ein paar Monate. Ooookay! Stop!
Ich habe beides gemacht (Interview und Workshop) und es war grandios. Ich habe mich sooo wohlgefühlt. Danach bekam ich immer mehr Nachrichten von VAs, die mich um Tipps und Hilfe baten, weil sie auch Dienstleistungen im Bereich Onlinekurse anbieten wollten. Dann kam die nächste Idee: ein Kurs für VAs, die sich auf die Unterstützung von Onlinekurs-ErstellerInnen spezialisieren wollen. Sowas gibt’s bisher noch nicht und ich habe mich auf unsicheres Terrain bewegt. Aber es hat sich gelohnt. Auf Kurs war/ist ein voller Erfolg, der meine Erwartungen an meinen ersten eigenen Launch völlig übertroffen hat und meine Teilnehmerinnen sind allesamt zauberhaft.
Doch ich habe nicht nur meinen ersten eigenen Onlinekurs erstellt, ich habe auch mein Angebot für die Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen hinsichtlich Onlinekurserstellung völlig überarbeitet und mich ganz auf den Bereich Beratung/Mentoring fokussiert. Ich konzeptioniere also nun ausschließlich die Onlinekurse und die Launchstrategie mit meinen Kundinnen. Die Umsetzung überlasse ich gern den VAs, die darin ihre Leidenschaft gefunden haben. Wie gut, dass der “Nachwuchs” direkt aus meinem Onlinekurs kommt. Ich empfehle die Ladies liebend gern an meine Kundinnen weiter, wenn sie Hilfe bei der Umsetzung brauchen.
Nach einem Jahr Selbstständigkeit kann ich sagen, dass ich für mich genau das gefunden habe, was ich liebe und mit Leidenschaft mache. Ich bin über mich hinausgewachsen und habe so viel mehr erreicht als ich mir je zu träumen gewagt hätte. Mal sehen, was das neue Jahr noch für Überraschungen mit sich bringt.
Meine Learnings:
- Sei mutig und verlass deine Komfortzone.
- Du bist gut genug.
- Es ist so viel mehr möglich, als du jetzt glaubst.
Mit meiner Geschichte möchte ich nicht angeben oder dir ein schlechtes Gewissen machen. Ich will dich inspirieren loszugehen und das Leben zu erschaffen, das du dir wünschst.